Slip-Automat Made in Germany
Dass die Japaner als Unterhöschen-Fetischisten die Welt mit Automaten überraschten, in denen man getragene Slips kaufen konnte, ist allseits bekannt. Was aber nur Wenige wissen: Slip-Automaten gab es auch in Deutschland! 2004 nämlich hatte die damals 37-jährige Ulrike Bruchers aus Stuttgart eine Geschäftsidee, mit der sie ursprünglich die Werbetrommel für ihren Dessous-Laden rühren wollte. Dafür installierte sie insgesamt zwei Exemplare des sogenannten „Slip-o-Mat“ auf öffentlichen Toiletten in ihrer Heimatstadt. Da die Deutschen aber im Gegensatz zu den Japanern ihre sexuellen Fetische komplett in die Privatsphäre verbannen, hatten die Schlüpfer-Automaten hier eine eher praktische Funktion. Zum Gegenwert von sechs Euro konnten Damen aus umgebauten Kondom-Spendern einen frischen Ersatz-Slip ziehen. Die Teile waren also nicht wie im Land der aufgehende Sonne gebraucht, sondern brandneu und sollten in erster Linie bei ungeplanten Dates Abhilfe schaffen.
Hatte man als Dame nämlich das Gefühl, im Intimbereich nicht mehr ganz so frisch zu sein, holte man sich einfach aus dem Automaten ein Notfall-Set, das aus einem neuen Slip sowie Tabletten zu Zahnreinigung bestand. Zu finden waren die als Werbegag gedachten Automaten auf den Toiletten in zwei Restaurants in Stuttgart. Nach kurzer Zeit lief der Slip-Verkauf so gut, dass er für Bruchers zur lukrativen Einnahmequelle neben dem Dessous-Geschäft wurde. Nachdem Interessenten aus den USA und Australien Kontakt aufgenommen hatten, spielte die Unternehmerin mit dem Gedanken, mit dem „Slip-o-Mat“ in diese Länder zu expandieren. Vor dem Sprung nach Übersee wollte die Slip-Meisterin ihre patentierten Geräte aber noch in zwei oder drei weiteren Städten in Deutschland an den Start bringen. Was aus den Plänen geworden ist, wurde nicht bekannt. Spätestens nächstes Jahr aber, wenn die Aktion mit dem automatisierten Slip-Service ihr 10-jähriges Jubiläum feiert, wäre es durchaus angebracht mal eine Bilanz der Sache zu ziehen.
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