Nylon: Der Fetisch-Klassiker wird 75 | Crazyslip

Nylon: Der Fetisch-Klassiker wird 75

Pünktlich zur Weltausstellung 1939 erblickte in New York ein Bekleidungsstück für Damen das Licht der Welt, mit dem sich der Hersteller, die Firma DuPont, eine goldene Nase verdiente. Wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Online-Ausgabe anlässlich des Geburtstags berichtet, sollen die Marketingchefs des Unternehmens gezielt nach einem Namen gesucht haben, der als Synonym für Kunstfaser in den allgemeinen Sprachgebrauch eingehen sollte. Nach langem Herumtüfteln einigte man sich am Ende auf das Wort Nylon, das schlichtweg für die von DuPont genutzte Polyamid-Faser stand. Das Kalkül ging auf und Nylon setzte nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wahren Siegeszug in den westlichen Industriestaaten an. In Europa verhalfen US-Soldaten den Strumpfhosen zum Erfolg, da sie sie dazu benutzen, die Damen in der “alten Welt” zu bezirzen.

Der Hersteller vermarktete seine geschmeidigen Beinröhren als Produkt der Zukunft, die einerseits so zart wie Spinnweben und andererseits so stark wie Stahl seien. Mittlerweile sind Nylonstrümpfe längst zum Kult avanciert. Kaum eine Frau, die nicht wenigstens einmal bei der Auswahl ihrer Garderobe auf die geschmeidigen Feinstrümpfe gesetzt hätte. Doch auch der Fetischbisten schwören auf Nylonstrumpfhosen und der private Handel mit den Teilen ist rege wie nie zuvor. Überdies sind die einzeln getragenen Modelle wieder besonders gefragt, was insbesondere Online-Boutiqen auf den Plan gerufen hat. Hier sind nämlich laut der Neuen Zürcher Zeitung noch die klassichen, halterlosen Strümpfe mit verstärktem Fersen- und Zehenteilen am einfachsten zu beschaffen. Sie erzielen zum Beispiel in der Schweiz Stückpreise von 45 Franken, umgerechnet rund 35 Euro. Den besonderen Reiz macht hierbei wohl auch der diskrete Retro-Charme der Strumpfhosen aus, der aus einer Zeit stammt, als die Damen noch sittsam und frei von frivoler Koketterie gekleidet auftreten sollten.

  

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