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Buch-Klassiker für Fetisch-Fans

Blogs, Magazin, Wäsche Fetisch 6. Dezember 2014

Der Fotograf Martin Black gilt als Star in der Fetisch-, Lack- und Gothicszene. 2012 brachte der Meister einen aufwändigen Bilderband mit dem Titel „Fetish and Gothic obsession“ heraus, in dem er seiner Leidenschaft in Form von schwelgerischen Aufnahmen frönt. In sieben thematisch untergliederten Kapiteln setzt Black die vielschichtige Welt der typisch fetischistischen Fantasien und Wünsche in Szene und lässt die vielen extravaganten Models in voller Pracht erstrahlen. Gothic und Fetisch werden hier als kunstvolle Verwandlung und Ausdruck eines alternativen Lebensstils gefeiert. Jedes Bild erscheint wie ein Manifest der Begierde, das Black in diesem zweisprachigen Bildband aufzeichnet.

Die atmosphärisch dichten Kompositionen geraten sehr bizarr, was natürlich an der Natur der Gothic und Fetischwelt liegt. Es wimmelt nur so von Steampunkerinnen, Elfen, Cybergoths und schwarzen Bräuten, die ein optisches Massaker aus Latex und Leder, Pumpe und Schläuchen und den wildesten Acessoires und Applikationen entfesseln. Gepuderte und geschminkte Damen sowie Frauen in Uniform legen sich ins Zeug und liefern eine Selbstinszenierungsshow der Extrklasse ab. Darstellerinnen mit so klangvollen Namen wie Madeleine Le Roy, Ophelia Overdose oder Fräulein Venus haben hier definitiv das Style-Kommando.

Den Leser erwarten die Damen zum Beispiel in neongrünen Kleidern, zerrissene Strumpfhosen, Masken und dazu Plateauschuhe. Die Looks reichen von düster, futuristisch und kindlich-verspielt über klar an die Steampunk-Szene angelehnt bis hinüber in die Welt der Science-Fiction Filmklassiker ausgreifend, deren futuristische Ästhetik den stilbildenden Ton vorgibt. Andere Motive könnten glatt aus der Requisiten- und Kostümkiste eines Tim Burton stammen, dessen Figuren jene charektiristische düster-morbide Optik auszeichnet. Im Bilderband „Fetish and Gothic obsession“ wird man von dem japanischen Mangauniversum entsprungenen Wesen ebenso überrascht, wie von typischen Pin-Up „Bettys“ mit Schultüte.

Hier geben sich 90er-Retro-Techno Titscherinnen mit Cyberfeen die Klinke in die Hand, die vom Stil her zwar höchst unterschiedlich sind, dann aber doch ihren gemeinsamen Nenner in der obligatorischen Korsage finden. Laut Aussagen einiger der abgebildeten Models sind diese Verkleidungen aber nicht nur purer optische Spielerei und Selbstdarstellung. Oft berichten die Trägerinnen davon, dass die Bequemlichkeit ein ausschlaggebendes Kriterium ist, sie sich darin auf wundersame Weise selbstbewusst und stark fühlen und damit ein Gegenentwurf zur Alltagskleidung suchen. Für andere wiederum stellen vielmehr „normale“ Klamotten eine Verkleidung dar, aus der sie erst schlüpfen, wenn sie sich in eine ihrer exzentrischen Aufzüge werfen.

Den Bilderband „Fetish and Gothic obsession“ gibt es bei Amazon ab 17,95 Euro.

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Fetisch-Klassiker „50 Shades of Grey“ kommt in die Kinos!

Magazin 25. Juli 2014

Es ist das, wovon Fans von Schmuddelliteratur und untersexte Hausfrauen jahrelang gewartet haben. Endlich werden sie sich die ach so verruchten Eskapaden von Christian Grey und seiner jungen Gespielin, dem Mauerblümchen Ana, nicht nur beim Schmökern in ihrer Fantasie vorstellen müssen, sondern sie leibhaftig auf der Leinwand bewundern können. Der erste Trailer der Verfilmng des Bestsellers von E.L. James ist seit kurzem im Netz und die Kreisch-Community von Fans der Sado-Maso Trilogie orgasmieren scharenweise vor Euphorie in ihre Schlüpfer.

Dass der Trailer zu dem Streifen um den selbstbewussten Unternehmer Grey und das schüchterne Entlein Ana, das von Ersterem in die Welt der schmerzhaft-schmutzigen Lust entführt wird, eher bieder daher kommt, stört wohl bislang niemanden. Interessanter ist da schon die Tatsache, dass keine Geringere als Beyoncé Knowles den Werbeclip für „50 Shades of Grey“ in den sozialen Netzwerken geshared hat. Ganz so verwunderlich ist das aber dann bei genauerem Hinsehen doch nicht und zwar aus zwei Gründen. Erstens wurde eine Version von Beyoncés Hit „Crazy in Love“ über den Trailer gelegt, zweitens kann man in dem Teaser eine Fahrstuhlszene sehen, in der Christian über die Studentn herfällt.

Angesichts dieses physischen Übergriffs auf eine andere Person in einem Lift wird nämlich endgültig klar, warum Beyoncé wohl zugesagt haben dürfte, ihre Gesangskünste für den BDSM-Streifen zur Verfügung zu stellen. Vor einigen Monaten machte ein Video die Runde, in dem Solange Knowles, Beyoncés Schwester, ihren Schwager Jay Z während einer Fahrstuhlfahrt mit Schlägen und Tritten traktierte. Wenn man so will, waren auch hier alle Zutaten für eine BDSM-Sause gegeben: ein dominanter „Top“ (Solange), der sich aggressiv an einem devoten „Bottom“ (Jay Z) auslässt. Da scheint sich Beyoncé gedacht zu haben, dass dies durchaus ein Motiv sei, dass sich kapitalisieren ließe…

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Nylon: Der Fetisch-Klassiker wird 75

Wäsche Fetisch 27. Mai 2014

Pünktlich zur Weltausstellung 1939 erblickte in New York ein Bekleidungsstück für Damen das Licht der Welt, mit dem sich der Hersteller, die Firma DuPont, eine goldene Nase verdiente. Wie die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Online-Ausgabe anlässlich des Geburtstags berichtet, sollen die Marketingchefs des Unternehmens gezielt nach einem Namen gesucht haben, der als Synonym für Kunstfaser in den allgemeinen Sprachgebrauch eingehen sollte. Nach langem Herumtüfteln einigte man sich am Ende auf das Wort Nylon, das schlichtweg für die von DuPont genutzte Polyamid-Faser stand. Das Kalkül ging auf und Nylon setzte nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wahren Siegeszug in den westlichen Industriestaaten an. In Europa verhalfen US-Soldaten den Strumpfhosen zum Erfolg, da sie sie dazu benutzen, die Damen in der „alten Welt“ zu bezirzen.

Der Hersteller vermarktete seine geschmeidigen Beinröhren als Produkt der Zukunft, die einerseits so zart wie Spinnweben und andererseits so stark wie Stahl seien. Mittlerweile sind Nylonstrümpfe längst zum Kult avanciert. Kaum eine Frau, die nicht wenigstens einmal bei der Auswahl ihrer Garderobe auf die geschmeidigen Feinstrümpfe gesetzt hätte. Doch auch der Fetischbisten schwören auf Nylonstrumpfhosen und der private Handel mit den Teilen ist rege wie nie zuvor. Überdies sind die einzeln getragenen Modelle wieder besonders gefragt, was insbesondere Online-Boutiqen auf den Plan gerufen hat. Hier sind nämlich laut der Neuen Zürcher Zeitung noch die klassichen, halterlosen Strümpfe mit verstärktem Fersen- und Zehenteilen am einfachsten zu beschaffen. Sie erzielen zum Beispiel in der Schweiz Stückpreise von 45 Franken, umgerechnet rund 35 Euro. Den besonderen Reiz macht hierbei wohl auch der diskrete Retro-Charme der Strumpfhosen aus, der aus einer Zeit stammt, als die Damen noch sittsam und frei von frivoler Koketterie gekleidet auftreten sollten.

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