Buch-Klassiker für Fetisch-Fans | Crazyslip

Buch-Klassiker für Fetisch-Fans

Der Fotograf Martin Black gilt als Star in der Fetisch-, Lack- und Gothicszene. 2012 brachte der Meister einen aufwändigen Bilderband mit dem Titel „Fetish and Gothic obsession“ heraus, in dem er seiner Leidenschaft in Form von schwelgerischen Aufnahmen frönt. In sieben thematisch untergliederten Kapiteln setzt Black die vielschichtige Welt der typisch fetischistischen Fantasien und Wünsche in Szene und lässt die vielen extravaganten Models in voller Pracht erstrahlen. Gothic und Fetisch werden hier als kunstvolle Verwandlung und Ausdruck eines alternativen Lebensstils gefeiert. Jedes Bild erscheint wie ein Manifest der Begierde, das Black in diesem zweisprachigen Bildband aufzeichnet.

Die atmosphärisch dichten Kompositionen geraten sehr bizarr, was natürlich an der Natur der Gothic und Fetischwelt liegt. Es wimmelt nur so von Steampunkerinnen, Elfen, Cybergoths und schwarzen Bräuten, die ein optisches Massaker aus Latex und Leder, Pumpe und Schläuchen und den wildesten Acessoires und Applikationen entfesseln. Gepuderte und geschminkte Damen sowie Frauen in Uniform legen sich ins Zeug und liefern eine Selbstinszenierungsshow der Extrklasse ab. Darstellerinnen mit so klangvollen Namen wie Madeleine Le Roy, Ophelia Overdose oder Fräulein Venus haben hier definitiv das Style-Kommando.

Den Leser erwarten die Damen zum Beispiel in neongrünen Kleidern, zerrissene Strumpfhosen, Masken und dazu Plateauschuhe. Die Looks reichen von düster, futuristisch und kindlich-verspielt über klar an die Steampunk-Szene angelehnt bis hinüber in die Welt der Science-Fiction Filmklassiker ausgreifend, deren futuristische Ästhetik den stilbildenden Ton vorgibt. Andere Motive könnten glatt aus der Requisiten- und Kostümkiste eines Tim Burton stammen, dessen Figuren jene charektiristische düster-morbide Optik auszeichnet. Im Bilderband „Fetish and Gothic obsession“ wird man von dem japanischen Mangauniversum entsprungenen Wesen ebenso überrascht, wie von typischen Pin-Up „Bettys“ mit Schultüte.

Hier geben sich 90er-Retro-Techno Titscherinnen mit Cyberfeen die Klinke in die Hand, die vom Stil her zwar höchst unterschiedlich sind, dann aber doch ihren gemeinsamen Nenner in der obligatorischen Korsage finden. Laut Aussagen einiger der abgebildeten Models sind diese Verkleidungen aber nicht nur purer optische Spielerei und Selbstdarstellung. Oft berichten die Trägerinnen davon, dass die Bequemlichkeit ein ausschlaggebendes Kriterium ist, sie sich darin auf wundersame Weise selbstbewusst und stark fühlen und damit ein Gegenentwurf zur Alltagskleidung suchen. Für andere wiederum stellen vielmehr „normale“ Klamotten eine Verkleidung dar, aus der sie erst schlüpfen, wenn sie sich in eine ihrer exzentrischen Aufzüge werfen.

Den Bilderband „Fetish and Gothic obsession“ gibt es bei Amazon ab 17,95 Euro.

   

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