Schlüpfer-Automaten gab es einst auch in Deutschland
Dass die Japaner als Unterhöschen-Fetischisten die Welt mit Automaten überraschten, in denen man getragene Slips kaufen konnte, ist ja bereits weithin bekannt. Was aber nur Wenige wissen: Slip-Automaten gab es auch hier bei uns in Deutschland!
Vor genau 10 Jahren hatte eine damals 37-jährige Unternehmerin aus Stuttgart eine Geschäftsidee, mit der sie ursprünglich die Werbetrommel für ihren Dessous-Laden rühren wollte. Zu diesem Zweck liess sie insgesamt zwei Exemplare des sogenannten „Slip-o-Mat“ auf öffentlichen Toiletten in ihrer Heimatstadt aufstellen. Da die Deutschen aber im Gegensatz zu den Japanern ihre sexuellen Fetische komplett in die Privatsphäre verbannen, hatten die Schlüpfer-Automaten hier keine luststeigernde, sondern eine durchweg praktische Funktion. Zum Gegenwert von sechs Euro konnten sich Damen aus umgebauten Kondom-Spendern einen frischen Ersatz-Slip ziehen.
Die Teile waren also nicht wie im Land der aufgehenden Sonne gebraucht, sondern brandneu und sollten in erster Linie bei ungeplanten Dates Abhilfe schaffen. Hatte eine Dame nämlich das Gefühl, im Intimbereich nicht mehr ganz so frisch zu sein, konnte sie sich einfach am Automaten ein Notfall-Set besorgen, das aus einem neuen Slip sowie Tabletten zur Zahnreinigung bestand. Zu finden waren die als Werbegag gedachten Automaten auf den Toiletten in zwei Restaurants in der bedemwürttembergischen Hauptstadt. Nach kurzer Zeit lief der Slip-Verkauf so gut, dass er für Bruchers zur lukrativen Einnahmequelle neben dem Dessous-Geschäft wurde.
Nachdem Interessenten aus den USA und Australien Kontakt mit der Urheberin aufgenommen hatten, spielte diese mit dem Gedanken, mit dem „Slip-o-Mat“ in besagte Länder zu expandieren. Vor dem Sprung nach Übersee wollte die Slip-Meisterin ihre patentierten Geräte aber noch in zwei oder drei weiteren Städten in Deutschland an den Start bringen. Was aus den Plänen geworden ist, wurde nicht bekannt. Nun aber, da die Aktion mit dem automatisierten Slip-Service ihr 10-jähriges Jubiläum feiert, wäre es durchaus angebracht mal eine Bilanz der Sache zu ziehen und zu überlegen, ob eine Neuauflage nicht sinnvoll wäre.
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