Made in Japan: Zentai-Fetisch | Crazyslip

Made in Japan: Zentai-Fetisch

Wie so oft, erobert mal wieder ein Fetisch aus dem Land der aufgehenden Sonne auch den Rest der Welt. Die Vorliebe für Ganzkörperanzüge, die sich samtig an die Haut schmiegen, hat, wie auch der systematische Schlüpfer-Fetischismus, ihren Ursprung im Land von Godzilla und Kaijus, der Ninjas, des Sushi und Toyota-Kleintransporter. Noch ist die Zentai-Gemeinde relativ klein, doch in der Hauptstadt Tokio gibt es bereits einen sogenannten Zentai-Club, in dem sich Menschen treffen, die gerne die typischen Ganzkörperanzüge aus Elastan tragen. Die Teile sind allesamt maßgeschneidert und daher relativ kostenintensiv. In Deutschland sind die Overalls für den ganzen Körper mitunter als „Morphsuits“ bekannt, da sie der Silhouette des Trägers eine optisch einheitliche Physiognomie verleihen.

Seinen Ursprung hat der Zentai-Fetisch in den 1980er Jahren, als Kinderserien wie die Power Rangers sehr populär waren. Die Kinder von damals sind heute junge Erwachsene und lassen ihre Kindheitserinnerung teilweise durch das Tragen von Zentai-Suits wiederaufleben. Mit Gleichgesinnten treffen sie sich dazu im Freien oder in Clubs, um Freizeitaktivitäten zu unternehmen, aber auch um zu kuscheln und zu knuddeln, sich gegenseitig zu streicheln und zu liebkosen, da dies durch die Eigenschaften des Stoffs eine ganz eigene exotische Qualität gewinnt.

Anhänger des Zentai-Fetisch kommen aus allen möglichen gesellschaftlichen Schichten; unter ihnen sind Hausfrauen ebenso wie Studenten, Geschäftsleute oder Anwälte. Psychologen vermuten, dass es sich bei der Vorliebe für Zentai-Anzüge, die auch den Kopf und das Gesicht vollständig umhüllen, um eine Art umgekehrten Exhibitionismus handelt. Zum einen wird der Körper vor der Außenwelt versteckt, andererseits können die Fetischisten so auf ihre Art ihr wahres Selbst nach außen kehren.

  

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