In den Tod gepumpt: Der Fall Aziz Sherveshian
Exzessiver Konsum von Steroiden, Proteinshakes und ähnlichen Präparaten zum Muskelaufbau sowie übertrieben intensive Trainingseinheiten können fatale Folgen für das menschliche Herz haben. Darin sind sich Ärzte auf der ganzen Welt einig. Unter jungen Männern gibt es immer mehr solche, die im Fitnessstudio bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen, um einen möglichst perfekten Body zu bekommen. Der Aufbau von Muskelmasse ist dabei oft absolute Priorität.
Viele (Hobby-) Bodybuilder bekamen Ende der 2000er Jahre ein neues Idol: den Australier Aziz Shavershian aus Sydney. Er wurde über Nacht berühmt, indem er seine Transformation vom dürren Teenager zum muskelbepackten Mannsbild online dokumentierte. Shavershian, im Netz auch als „Zyzz“ bekannt, starb im Alter von 22 Jahren an einem Herzinfarkt, einer Krankheit, die Menschen in seinem Alter normalerweise nicht heimsucht. Viele sind davon überzeugt, dass Aziz‘ Tod die Folge von Steroidmissbrauch war.
Muskeln, die mithilfe von anabolen Steroiden herangepumpt werden sehen zwar spektakulär aus, sind aber teuer erkauft. Das Herz kann so beträchtlichen Schaden nehmen, dass es irgendwann dem eines 80-Jährigen gleicht. Die möglichen Folgen sind Herzinfarkt, Schlaganfälle, hohe Cholesterinwerte und erhöhter Blutdruck. Weltweit verzeichnen Mediziner alarmierende Zuwachsraten von jungen Männern mit diesen Symptomen als Folge übertriebenen Konsums von Präparaten zum Muskelaufbau.
Allein in Australien sorgen Produkte dieser Art jährlich für einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Die Australier geben alleine für Proteinpulver mehr als 100 Millionen Dollar aus. Oftmals liegt bei den Nutzern eine Obsession mit dem eigenen Körper vor, in schweren Fällen kann das psychologische Krankheitsbild Muskel-Dysmorphophobie diagnostiziert werden. Betroffene sind nie zufrieden mit dem Volumen ihrer Muskeln und versuchen es durch exzessives Training und Präparateinnahme zu steigern.
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