Höschen-Pflicht für Berliner Huren
Auf dem Straßenstrich in der Kurfürstenstraße im Stadtteil Schöneberg wird der Winter heiß. Und as, obwohl die dortigen Nutten knapp bekleidet sind, so knapp, dass sie noch nicht einemal ein Höschen anziehen, bevor sie zur Arbeit gehen. Da empören sich die Anwohner. Folge: SPD und CDU wollen die Prostitution am Kurfürsten-Strich tagsüber verbieten. Inzwischen müssen in dem hitzig geführten Streit sogar Spezialisten vermitteln. Beraterinnen vom Frauen-Notdienst versuchen, der Höschen-Debatte die Brisanz zu nehmen. Dazu sprechen sie mit den Frauen und bitten sie, wenigstens ein Höschen drunter anzuziehen, denn immerhin handele es sich um einen Wohnbezirk, so die Notdienst-Sprecherin Heike Krause.
Die Huren haben durchaus Verständnis für die Forderung. Sie sind es schlichtweg gewohnt, ohne Höschen unterm Rock zu arbeiten, da sie so besser für sich werben können. Doch auf der Kurfürstenstraße sind vor allem morgens Familien mit Kindern unterwegs, weil die Kids zur Schule oder zum Kindergarten müssen. Daher die Forderung nach der der neuen Höschen-Regelung. Es geht um Rücksicht und Schutz von Minderjährigen.
Doch es gibt auch radikalere Stimmen. Der konservative Innensenator Frank Henkel (CDU) sprcht sich dafür aus, einen zeitlich begrenzten Sperrbezirk einrichten zu lassen. Frauen-Senatorin Dilek Kolat von der Berliner SPD kontert jedoch mit einem Gegenargument. Sie befürchtet, dass eine Sperrzeit dazu führen könnte , dass der Straßenstrich an einen anderer Ort umzieht und sich die schwierigen Bedingungen der Prostituierten verschärfen. Für mehr Dialog statt Maximalforderungen und Monolog sind unterdessen die Grünen. Sie wollen den Höschen-Streit bei einer Diskussion an einem Runden Tisch zum Thema Prostitution klären. Das Problem sei schliesslich zu komplex für Schnellspritzer…äh, Verzeihung. Schnellschüsse!
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