Erst in die Kiste, dann ins TV: Let’s talk about Sex(Box)
Im britischen TV-Format „Sex Box“ sollen Tabus gebrochen werden. Das Konzept ist einfach: Erst haben Paare Sex miteinander, dann reden sie live im Fernsehen darüber. Psychologen und Paartherapeuten führen die Diskussion, aus der die Zuschauer sollen etwas lernen sollen. Mit einer Peepshow wollen die Macher das Ganze aber nicht verglichen sehen, für die Sendung wurde nämlich eigens ein schalldichter und fensterloser Raum gebaut, in die Paare sich zum Live-Sex einfinden können. Später wird das Bett-Kung Fu dann fachmännisch analysiert. Laut Chefredakteur David Glover steht ein ehrliches Gespräch über das Thema Sex im Alltag und Sexualität im Mittelpunkt. Erotik soll demnach dem Bereich Pornografie entrissen werden. Ein Beitrag zur Aufklärung also. Frei nach dem Motto von Salt’n’Pepa:
Es drängen sich allerdings einige Fragen auf: Kann das Reden über Sex Beziehungen kitten oder gar retten? Sollte die eigene Sexualität so offensiv in die Öffentlichkeit getragen werden, sodass auch Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen ihren Senf dazu abgeben können? Familie und soziale Netzwerke werden immer öfter in die Intimsphäre mit einbezogen, aber ist das wünschenswert? Schliesslich ist Sex ja genau das, intim. Wann und mit wem sollte man eigentlich über Sex reden?
Experten sind sich einig, dass man definitiv mit dem Partner über Sex sprechen sollte. Und gerne auch mal vor du danach. Oder auch währenddessen. Sofern es nicht stört.
Es kommt auch darauf an, was gerade Thema ist. Etwa Fantasien können eigentlich immer angesprochen werden, sofern beide Partner Lust haben, darüber zu sprechen. Bei Kritik am Partner, muss der Ton zur Situation passen. Vorwürfe sind fehl da Platz. Generell macht der Ton die Musik.
Der Ansatz und die Herangehensweise sollten stets positiv, konstruktiv und lösungsorientiert sein. Vorschriften oder die Befolgung eines „Drehbuchs“ gehen gar nicht. Das kann vor allem das Feeling verderben, wenn man gerade mittendrin ist. Kritik vor dem Sex, z.B. mit Sprüchen wie „Nicht schon wieder wie letzte Woche…“ sind mit Vorsicht zu genießen. Man muss sich um eine funktionierende Kommunikation bemühen, wenn man seine Botschaft platzieren will. Niemand will schließlich ein miserabler Lover sein. Zu beachten sind daher folgende Punkte: Erst sollte man mehrere positive Aspekte erwähnen, bevor man zur Kritik übergeht. So wird die, möglichst konstruktive, Kritik auch akzeptiert und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie auch umgesetzt wird.
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