Mord | Crazyslip

Sex, Mord, Internet: Die wilde Kunst von Darja Bajagic

Magazin 29. September 2014

Sie ist erst 24 Jahre alt, hat gerade erste ihren Abschluss in Yale gemacht, doch schon kann sie auf eine Show an der New Yorker Side Room East, eine anstehende Ausstellung im Museum für Zeitgenössische Kunst in Warschau und auf Interviews in diversen Kunstmagazinen verweisen. Darja Bajagic ist definitiv eine Künstlerin, die man auf dem Schirm haben sollte. Die in Montenegro geborene und in Kairo und Chicago aufgewachsene Wahlnewyorkerin mischt gerade die internationale Kunstszene mit ihren Graphiken und Bildern auf, bei der sie einen deutlichen Hang zu Pornographie und ein besonderes Interesse für Serienmörder erkennen lässt.

Noch bevor sie ihren Abschluss in der Tasche hatte, sorgte sie in der Abteilung für Graphikdesign in Yale mit ihren übersexualisierten Darstellungen für Kontroversen. Der Bereichsleiter hatte ein so großes Problem mit dem exzessiven Gebrauch von pornographischen Motiven in Bajagic Arbeiten, dass er die junge Künstlerin als verrückt bezeichnete und ihr eine Psychotherapie auf Kosten der Universität nahelegte. Doch wie Darja selbst erklärte, ist ihr Interesse an Pornographie rein kulturologischer Natur. Was ihre früheren Werke angehe, so seien sie durchweg minimalistisch, doch nun wolle sie die Verflechtung von Pornographie und Malerei erforschen. Durch den Einsatz bestimmter Kompositionsstrategien soll der Betrachter den Aufbau der Bilder hinterfragen und verstehen. Es gehe nicht darum, einfach nur Porno zu konsumieren, so Bajagic.

Die Arbeiten der jungen Künstlerin werfen eine Reihe von Fragen auf, die sich um Geschlechterkampf, Zensur, Urheberrechte und digitale Landschaften drehen. Dabei lassen sie das Fachpublikum nie gleichgültig sondern polarisieren extrem, die Darstellungen werden entweder frenetisch gefeiert, oder entschieden abgelehnt. Bajagics Konzept als Lehrstück in „Sex-Sells“ Marketing oder als plumpe Schockerkunst zu qualifizieren, greift zu kurz. Sie selbst stellt ihre Graphiken in einen soziologischen Kontext: als Mädchen, dass sich intensiv mit dem Internet per Web TV beschäftigt hat, habe sie viel Zeit in Chatrooms und mit dem Schauen von Gameshows oder Sportsendungen verbracht. Dabei habe sie angefangen, die weibliche Dimension von virtuellen Profilen und der Rolle von Frauen in den modernen Medien zu untersuchen.

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400-Kilo nach Mordprozess abgenommen

Magazin 21. November 2013

Innerhalb von fünf Jahren ist die heute 32-jährige María Rosales von einem Halbe-Tonne-Wesen zu einer 90-Kilo Frau geworden. Zu dem dramatischen Umschwung kam es nachdem María der Prozess in einem bizrren Mordfall gemacht worden war. Der Frau wurde nämlich vorgeworfen, ihren zweijährigen Verwandten Eliseo zu Tode gequetscht zu haben. Am Ende sprachen die Richter María jedoch frei, da sich herausstellte, dass Eliseos Mutter den Jungen misshandelt hatte, was letztlich zum Tod des Kleinen führte. Die Schwester von María sitzt nun im Knast und verbüßt eine Haftstrafe von 15 Jahren.

Daraufhin muss es in Marías Kopf klick gemacht haben. Denn ihr groteskes Leben nahm eine unerwartet positive Wendung. Die bis dahin fetteste Frau der Welt war jahrzehntelang ans Bett gefesselt, hilflos und auf andere angewiesen gewesen. Nachdem ihr Neffe Eliseo gestorben war, fand sich María plötzlich in einem Gerichtsprozess wieder, für den sich die ganze Welt interessierte. Die Angeklagte wurde jedoch vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen, nachdem es als erwiesen galt, dass der Junge an den Folgen physischer Misshandlungen gestorben und nicht, wie zunächst vermutet, erstickt worden war.

María: „Ich hatte mich selbst schon abgeschrieben, also wollte ich wenigstens meiner Schwester helfen. Darum gestand ich die Tat, obwohl ich wusste, dass ich unschuldig bin. Ich wusste auch, dass meine Schwester ihren Sohn misshandelt, sie hat ihn oft angeschrien und geschlagen. Das Gericht war aber am Ende doch auf der Seite der Gerechtigkeit.“ Nachdem sie freigesprochen worden war, begann María ein neues Leben.

„Ich dachte ich muss sterben. In der Vergangenheit hatte ich in Wahrheit gar kein Leben und erst jetzt entdecke ich viele Dinge. Ich lerne mich zu bewegen, ganz alltägliche Sachen zu machen, wie zum Beispiel selbst in den Supermarkt zu gehen. Ich gewöhne mich allmählich an meinen neuen Körper.“, so Rosales. Die 32-Jährige hat sich einen nie da gewesenen Gewichtsverlust erkämpft. Das schafte sie mit unzähligen Operationen, einer speziellen Diät, der Änderung negativer Angewohnheiten sowie Psycho-Therapie.

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