Willkommen bei den Crazy Slip Interviews! Hier präsentieren sich unsere Mitglieder von ihrer privaten Seite und gewähren Euch exklusive Einblicke in ihre Welt. Dieses Mal sprachen wir mit IsabellaMagoni…
1) Wie würdest Du selbst Deinen Job bei CS beschreiben? Anbieterin getragener Unterwäsche? Slip-Verkäuferin? Geschäftsfrau im Bereich Damenunterbekleidung? Gibt es eine Bezeichnung, die Deine Tätigkeit besonders treffend umschreibt?
Ich sehe diese Tätigkeit definitiv als Hobby, nicht als Job. Aber nicht als Freizeitbeschäftigung wie Sport oder Töpfern – aber ich mache es eben nebenbei und auch nur, wenn ich Zeit dafür habe und es mir selbst auch Spaß bereitet. Wenn ich mich jetzt aber auf eine Bezeichnung festlegen müsste, dann wäre es „Trägerin für Wünsche aus Stoff“ 😉
2) Wie lange gehst Du dieser Tätigkeit schon nach? Wie bist Du anfangs dazu gekommen? Erzähle mir etwas über Deinen Werdegang und wie es dazu kam, dass Du heute getragene Unterwäsche verkaufst?
Seit ganz genau einem Jahr bin ich nun schon auf CS. Mir kommt es jetzt schon wie eine lange Zeit vor, da ich mich damals recht spontan registrierte und noch gar nicht wusste, was daraus wird. Ich hatte schon vorher von sogenannten Slip-Seiten erfahren und war schon immer sehr neugierig darauf, wie das in Wirklichkeit aussieht. Über Nacht stieß ich über eine bekannte Suchmaschine auf CS und schrieb mich ein. Die ersten Tage habe ich mich mit großen Augen noch umgeschaut und war erstmal überrascht, dass diese Slip-Seite, wie sie sich selbst nennt, kaum etwas mit Wäsche am Hut hat. Denn mir wurde schnell bewusst, dass es mehr um Nacktfotos, Cybersex und SB-Videos ging. Zumindest schien die Nachfrage dahingehend höher zu sein, was mich aber bis heute nicht davon abgehalten hat, in erster Linie getragene Wäsche zu verkaufen. Zugegeben: Mein Glück war es, direkt an einen tollen, ersten Kontakt zu geraten, der bis heute noch einer meiner Stammkunden ist. So kam es wohl, dass ich auch bei CS blieb.
3) Stellt die Tätigkeit bei CS Deine Haupteinnahmequelle dar oder handelt es sich eher um einen Nebenverdienst? Womit hast Du davor Dein Geld verdient? Welche weiteren Jobs und Einnahmequellen hast Du im Moment noch?
Hauptberuflich bin ich Studentin und mein Nebenjob besteht ganz klassisch aus Kellnern. CS ist und bleibt ein Hobby. Etwas, was nebenher läuft, wenn man Lust und Zeit hat. Wäre ich finanziell auf CS angewiesen, könnte ich mir wohl auch nicht den Luxus herausnehmen nur das anzubieten, was mir selbst Spaß bereitet. Und dann könnte ich mir meine Kontakte wohl auch nicht so frei aussuchen. Dass ich aber durch CS, bzw. meine Kontakte, mal mehr mal weniger Geld verdiene, möchte ich nicht verleugnen. Das macht den Reiz doch überhaupt erst aus: dass da ein Mann ist, der so wild auf dich ist, dass er dein Höschen, deinen BH oder dein T-Shirt haben möchte, um seine Fantasie weiter anzuregen, dass er dafür bereit ist zu zahlen. Alles nur, um etwas von dir zu besitzen.
4) Wie muss ein Kunde/Käufer sein und was muss er tun, damit Du ihn als gut beurteilst?
Wie ich schon erwähnte suche ich mir meine Kontakte selbst aus, was heißt, dass die Chemie zwischen uns stimmen sollte, damit wir auf einer gemeinsamen Ebene Spaß haben können. Daher habe ich bisher alle positiv bewertet mit denen es zu einem Geschäft kam, da meine Kontakte bisher auch einfach die Besten waren und sind. Meine „Jungs“ respektieren mich und können sich artikulieren. Sie wissen, wie man mit einer Frau umzugehen hat und verstehen, dass ich für Geld nicht alles mache, sie sich dafür aber menschlich wie geschäftlich auf mich verlassen können, was Ehrlichkeit und Verlässlichkeit angeht.
5) Erzähle mir etwas über Deinen durchschnittlichen Kunden. Was für ein Typ ist er, was für einen Lebensstil pflegt er, wie alt ist er, ist er Single oder führt er eine Beziehung? Wie kann ich ihn mir vorstellen?
Tatsächlich haben meine Kontakte eine große Gemeinsamkeit: sie können sich benehmen. Meist ist er Single, erfolgreich in seinem Job und nicht auf CS angewiesen, um sexuelle Interaktionen zu genießen. Er gönnt sich mit einem meiner Slips etwas, was er sonst nicht einfach so haben kann, aber er ist keinesfalls der Typ, der „es nötig hat“, wie es oft in Vorurteilen heißt. Er ist durchschnittlich 30 Jahre alt, gebildet und genießt es, dass ich manchmal auch ganz harmlos frage, wie sein Tag war. Er muss und möchte nicht auf Teufel komm raus eine sexuell orientierte Unterhaltung führen, sondern auch über Gott und die Welt sprechen. Er möchte mich an seiner Sexualität teilhaben lassen und ich ihn an meiner, wodurch wir dann auch Fantasien, Wünsche und Sehnsüchte miteinander teilen. So ist er, mein Durchschnitts-Kontakt: unbezahlbar.
6) Was war bisher Deine verrückteste oder seltsamste Erfahrung im Geschäft mit getragenen Slips?
Aus Gründen der Diskretion nur so viel: es gibt unfassbar viele schräge, amüsante, bescheuerte, verrückte, lustige (…) Anfragen! Und ich genieße wirklich jede einzelne von ihnen, weil sie so viel über den einzelnen Menschen verraten, wie man es sonst nicht mitbekommt. Seltsame Erfahrungen sind mir bisher zum Glück erspart geblieben. Aber hier geht es manchmal sehr schräg zu, herrlich schräg 🙂
7) Wie reagiert Dein Umfeld, wissen Deine Freunde und Bekannte oder Deine Familie von Deiner Tätigkeit? Wenn ja, was halten sie davon und wie haben sie reagiert, als sie davon erfahren haben? Auf welchem Weg haben sie davon erfahren?
Nein. Oh Gott, nein! Das ist nichts, was mein Umfeld erfahren sollte – da es einfach zu viele Vorurteile auf dem Gebiet gibt. Die meisten Menschen laufen doch mit Scheuklappen durch die Welt und können sich nichts vorstellen, was sie nicht kennen. Tatsächlich gibt es aber eine Freundin, der ich mich nach 2-3 Monaten CS anvertraut habe, weil sie einfach nicht vorschnell urteilt und sich erstmal alles anhört. Sie findet es etwas schräg, zugegeben. Angeblich könnte sie so etwas nicht. Aber unter uns: wäre sie nicht in einer Beziehung, wäre sie nun wahrscheinlich auch hier angemeldet. Sie hört sich meine Erzählungen gerne an und ist immer für mich da, wenn ich mal darüber reden möchte. Sie kennt mich einfach und weiß, dass ich kein Mädchen für eine Nacht bin und versteht, dass ich durch CS meine eigene Sexualität auslebe.
8) Hast Du Dich schon mal in einen Kunden verliebt oder gab es jemanden, den Du besonders attraktiv gefunden hast? Hat sich schon mal jemand in Dich verliebt, oder war er an Dir persönlich interessiert?
Nein. Verliebt habe ich mich auf CS nicht. Aber meine Stammkontakte sind, von dem was ich bisher sehen durfte, attraktive Männer – lucky me! Persönliches Interesse haben sie allerdings an mir, was ich auch schön finde. Aber es hat sich auch niemand in mich verguckt – da bin ich mir sicher. Natürlich gibt es oft Gespräche in denen es darum geht, sich mal auf einen Kaffee zu treffen und sich näher kennenzulernen – aber bisher konnte ich da nicht zustimmen. Insgesamt würde ich sagen, dass wir alle viel flirten, uns schöne Augen machen, Komplimente austauschen.. das ist schon sehr viel. Und das tut uns allen gut.
9) Was ist das größte Missverständnis im Bereich Slipverkauf und was ist das schlimmste Vorurteil?
Das größte Missverständnis sowie Vorurteil erkenne ich persönlich darin, dass einige Männer meinen, man wäre käuflich. Ich bin keine Prostituierte, sondern eine Studentin, die nebenher etwas Spaß haben möchte. Mehr nicht. Ich empfinde es auch immer als Beleidigung, wenn jemand unbedingt etwas von mir haben möchte, was im Profil schon mit Nein vermerkt ist und dann auch recht überheblich mit hohen Summen um sich schmeißt und meint, das könnte meine Meinung ändern.
10) Wie wichtig ist es für Dich, anonym zu bleiben? Wie ernst nimmst Du das Thema Diskretion?
Sehr, sehr wichtig. Daher gebe ich auch das, was ich von meinen Kontakten erwarte, zurück. Vertrauen ist sehr wichtig auf CS. Anonymität auch – zumindest für mich. Ich studiere noch und weiß nicht, welchen Beruf ich später ergreifen werde. Es wäre mehr als nur ärgerlich, wenn ich um meine Zukunft bangen müsste, nur weil ich so gerne auf CS bin.
11) Stelle Dir vor, dass eine Freundin von Dir ebenfalls ihre benutze Unterwäsche verkaufen möchte. Würdest Du sie dazu ermuntern oder würdest Du es lieber nicht so gerne sehen? Erläutere bitte Deine Meinung dazu.
Ich würde sie definitiv dazu ermuntern. Ihr aber auch direkt ein paar Tipps mitgeben. Z.B. dass sie nicht auf Teufel komm raus alles machen muss, was von ihr gewünscht wird. Dass sie sich vorher überlegt, wofür sie es macht. Und nur, wenn sie zu dem Ergebnis käme, dass sie es nicht ausschließlich für’s Geld machen möchte, hätte sie meinen absoluten Segen. Ansonsten würde sie dennoch meine Freundin bleiben und dadurch würde ich ihr helfen, wo ich nur kann. Das verstehe ich unter Freundschaft.
12) Welche Tipps würdest Du einer Dame geben, die gerade damit begonnen hat, ihre getragenen Höschen zu verkaufen?
Auf ihr Bauchgefühl hören, da doch einige Fakes unterwegs sind. Sich nicht von marginal hohen Summen einwickeln lassen, sondern mit Köpfchen darüber nachdenken, ob das denn so sein kann oder ob sich da jemand einen Spaß erlauben möchte. Stets auf seinen Ton achten; niemanden beschimpfen und stets erhobenen Kopfes Anfeindungen an sich abprallen lassen. Außerdem sich ein eigenes Profil zusammenzustellen, nicht bei anderen Damen abschreiben und ihr eigenes Ding machen. Angebote machen, ja. Jede Nachfrage bedienen, nein. Ganz wichtig: selbst Spaß und Lust dabei empfinden, ansonsten können die Kontakte auch nicht viel mit einem anfangen, denke ich. Wollten sie diese Art von vorgespielter Geilheit könnten sie schließlich auch bei einer 0190-Nummer anrufen. Weiter: die Wünsche der Kontakte ernst nehmen, über niemanden urteilen, der einen Fetisch hat, den man selbst nicht kennt oder nicht bedienen möchte – denn wenn wir hier auf CS nicht respektvoll und verständnisvoll über sexuelle Vorlieben sprechen können, wo sonst.
13) Was macht Dir in diesem Geschäft am meisten Spaß, was genießt Du dabei besonders?
Ich genieße es, oft auf Händen getragen zu werden 🙂 Es macht mir Spaß, dass es immer die selben sind, mit denen ich Spaß habe und man sich schon gut kennt, man über alles reden kann. Außerdem kann ich hier selbst einiges ausleben und das genieße ich wirklich sehr!
14) Was findest Du am Handel mit getragener Unterwäsche nicht gut? Was sind die Schattenseiten des Gewerbes?
Das sind eindeutig die Fakes. Die, die uns hier das Leben schwer machen möchten, weil sie Freude daran haben. Diese Dumpingpreise finde ich ebenfalls nicht gut, aber das soll jede Dame für sich entscheiden. Ich zumindest möchte mich und meine Wäsche nicht unter Wert verkaufen – schließlich geht es nicht nur um ein Stück Stoff, sondern um etwas sehr Intimes. Wer nicht bereit ist, dafür etwas mehr auszugeben, versteht in meinen Augen das Besondere an einem solchen Slip nicht.
15) Wie steht es um Deine Freizeit? Was tust Du gerne, wenn Du Zeit für Dich hast, hast Du Hobbies? Womit vertreibst Du Dir die Zeit, wenn Du nicht online bist und Deine gebrauchte Unterwäsche verkaufst?
In meiner Freizeit, also das bisschen, was ich davon übrig bleibt, mache ich gerne Sport und tanze viel. Wie wohl jeder Mensch schaue ich auch gerne Filme und Serien, lese oder lasse mir auch einfach die Sonne auf den Bauch scheinen und genieße das dolce far niente – das süße nichts tun, wie es bei uns in Italien heißt.
16) Was sind Deine Ziele für die Zukunft, wo und wie siehst Du Dich selbst auf lange Sicht?
Ich habe ja keine Ahnung 🙂 Ich lebe in den Moment hinein und von Tag zu Tag. Solange ich noch die Uni besuche, steht mir die Zukunft offen. Fragt mich doch in 2 Jahren noch mal 😉
17) Gibst es etwas, das Du schon immer gefragt werden wolltest? Fragen, die wirklich einmal gestellt werden müssten, die ich aber vergessen habe?
Man kann mich alles fragen, was man möchte, muss aber nicht. Nein, eigentlich wurden die wichtigsten Fragen schon gestellt. Danke dafür.
18) Hast Du zum Schluss noch etwas, das Du loswerden möchtest, oder etwas, was wir nicht besprochen haben?
Nur eins: Neben all den Fakes und dem Ärger, dem man hin und wieder auf CS ausgeliefert ist, möchte ich mal etwas positiveres ansprechen: ich bin ja nun seit einem Jahr dabei und finde den festen Kern unserer Gemeinschaft toll. Es gibt einige, die einem immer wieder auf der Startseite begegnen. Und auch wenn man nichts kauft und verkauft kennt man sich mittlerweile einfach. Oftmals zieht man sich gegenseitig auf oder wünscht sich frohe Festtage – man wünscht eine gute Besserung, wenn jemand krank ist, oder hilft schon mal mit Spenden aus, wenn es Hochwasser gibt (letztes Jahr erst der Fall gewesen). Neben all der Geschäftemacherei, die uns fleißigen Damen ja unterstellt wird, wird oftmals ausgeblendet, dass der Kern immer füreinander da ist. Mal mit einem Witz, mal mit einem frechen Kommentar. Und ehrlich: wir haben Spaß dabei. Auch, wenn wir eine Fake-Dame mal in ihre Schranken weisen müssen oder uns darüber lustig machen, dass eine Kleinanzeige grammatikalisch unterirdisch ist und wir das als sehr lieblos empfinden, ein plumpes „Kauf das!“ zu schreien. Ebenfalls gab es schon oft Fälle, wo Interessenten Anfragen gestellt haben, die gegen das Gesetz waren: Schlagwort Kinder und Jugendliche. Oder Anbieterinnen Dinge anboten, die an Tierquälerei grenzten. In diesen Fällen ist der harte Kern immer zur Stelle und kämpft dafür, dass unser CS sauber bleibt. Also noch mal ausdrücklich an alle, die denken, es ginge hier nur ums Geld: Nein, garantiert nicht. Aber dann kennt ihr hier vielleicht einfach nicht die Richtigen.
Abschließend möchte ich mich bei der Redaktion für die Interviewanfrage bedanken und sagen, dass ich es toll finde, dass wir hier die Möglichkeit haben, einen tieferen Einblick hinter die Kulissen von CS zu gewähren.
Eure Isabella
Vielen Dank IsabellaMagoni für das tolle Interview. Mehr unserer Mitglieder könnt Ihr in kürze hier im Crazy Slip Magazin kennen lernen.
