Total Power Exchange („totaler Machtaustausch“, abgekürzt TPE) steht für ein Partnerschaftskonzept in der BDSM-Szene, das den Schwerpunkt auf Dominanz und Unterwerfung legt, jedoch oft auch Sadomasochismus beinhaltet. Angestrebt wir die komplette Unterwerfung eines devoten Partners (dieser wird als Sub, Sklave/Sklavin oder Bottom bezeichnet) unter den dominanten Part (Herr/Herrin oder Top).
Dem Beziehungskonzept liegt eine ständige Präsenz eines Machtgefälles, einer bewussten und einvernehmlichen Asymmetrie im Machtgefüge zugrunde. In der Praxis sieht das dann so aus, dass ein Top z.B. über Geld, Beruf und sogar familiäre Beziehungen des Bottom verfügt. Es hängt aber von der Art der TPE-Partnerschaft und den internen Absprachen der Partner ab, in welchem Umfang der Bottom dem Top Verfügungsgewalt über sich und sein Leben einräumt. Die Ausgestaltung einer auf TPE ausgerichteten Beziehung ist sehr facettenreich und vielschichtig. Bisweilen zementieren die Bezihungsartner ihr Verhältnis mit Akten wie Sklavenvertrag, Tätowierung, etc. Kontrovers diskutiert wird die Einvernehmlichkeit dieser Beziehungsform und auch die Frage der zunehmenden psychischen Abhängigkeit des Bottom.
TPE geht über das Erotic Power Exchange („erotischer Machtaustausch“, abgekürzt EPE) hinaus, in der die Partner außerhalb der sexuellen Rollenverteilung als Top und Sub gleichberechtigt leben. Diese Abgrenzung zwischen Spiel und realem Leben gibt es beim TPE nicht, da das Konzept auch die nichtsexuellen Lebensbereiche einschließt.
Die extremste Form von TPE ist die Complete and Irrevocable Submission („vollständige und unwiderrufliche Unterwerfung“, abgekürzt CIS), die letztlich das zugrundeliegende Konsensualitätsprinzip aufhebt. Dieses Partnerschaftskonzept ist innerhalb der BDSM-Szene höchst umstritten.