Nachdem drei indische Studentinnen vor einigen Monaten ein ziemlich umständliches Modell entwickelt haben, zogen jetzt amerikanische Tüftler nach und haben nun ebenfalls Slips auf den Markt gebracht, die vor Vergewaltigung schützen sollen. Diese kann man weder einer Frau vom Leib reißen, noch zerreißen, noch zerschneiden. Die Hersteller-Firma AR Wear setzt bei ihrem Konzept auf eine Zermürbungstaktik. Die extra für Frauen konzipierte Schutz-Unterwäsche hat Bündchen, in die „unkaputtbare“ Bänder eingearbeitet werden. Man kann die Teile zudem mit einem winzigen Schloss sichern. Die Trägerin ist die einzige, die den Verschluss öffnen kann.
Greift ein Vergewaltiger eine Frau an, ist spätestens vor dieser Stoffbarriere Schluss, da er sie nicht überwinden kann. Unverrichteter Dinge zieht er so wieder von dannen.
Die Anti-Rape-Höschen stoßen aber nicht überall auf Zustimmung. Zwar finden viele die Idee super und helfen per Crowdfunding mit Geldüberweisungen (über 30.000 Dollar wurden schon gespendet, veranschlagt sind 50.000 Dollar). Kritiker beurteilen die Schutz-Unterwäsche negativ, da sie die Aufmerksamkeit vom Ursprung des Problems auf seine Symptome verlagere.
Entsprechend äußerte sich zum Beispiel eine Autorin des US-Online-Magazins „Slate“, Amanda Hess. So heißt es in ihrem Artikel „Der bequeme, elegante Keuschheitsgürtel für das moderne Vergewaltigungs-Opfer: „Nie fühlt sich eine Frau wohler in ihrem Körper, als wenn sie permanent physisch daran erinnert wird, dass man von ihr erwartet, dass sie ihre Genitalien zu jeder Zeit vor möglichen sexuellen Übergriffen schützt.“ Es gibt auch Kommentare, in denen davon die Rede ist, dass die Spezial-Unterwäsche die Verantwortung für einen Angriff und seine Folgen vom Täter auf das Opfer schiebt. Die Hersteller-Firma betont jedoch auf ihrer Website ausdrücklich die Schuld des Vergewaltigers.