Sandra Maischberger | Crazyslip

Von der Liebesschaukel auf den Lehrstuhl – Die Wandlung der Lady Bitch Ray

Magazin 13. Dezember 2013

Reyhan Sahin, a.k.a. Lady Bitch Ray ist recht bekannt. Das schaffte sie mit provokativem Porno-Rap und Themen wie Vaginalsekret und Fotzen-Power, die sie offensiv in der Öffentlichkeit ausbreitete. Jetzt will sie es etwas ruhiger angehen lassen. Die promovierte Linguistin strebt eine Professur an. Eine der Sternstunden in LBRs bisheriger Karriere war 2008, als sie bei „Schmidt&Pocher“ Moderator Oliver Pocher ihr Vaginalsekret überreichte. Ihre Inszenierung funktioniert, Lady Bitch Ray ist Thema, sie polarisiert massiv.

Einmal schockierte LBR bei Sandra Maischberger mit 74 schmutzigen Wörtern in 75 Minuten. Ein Jahr später dann der Zusammenbruch. Diagnose: Neurotische Depression und Burnout. Jetzt ist Reyhan Sahin zurück und hat neue Prioritäten gesetzt. Sie will sich künftg um ihre wissenschaftliche Karriere kümmern. Die 32-Jährige vereint mindestens zwei Persönlichkeiten in sich. Die in Bremen geborene Sahin stammt aus einem türkisch-alevitischen Elternhaus. Ihre Kunstfigur Lady Bitch Ray betrachtet sie heute reflektiert und mit einem gewissen Abstand. In Bremem fiel sie einst als Rapperin auf, die sich schrill kleidet, daraus entwickelte sie ihr Alter Ego Lady Bitch Ray. Sie machte ein Konstrukt daraus, das stark und emanzipiert daherkam und eine offensive Sexualität kommunizierte. Trotz der nun deutlich seriöser anmutenden Karriereziele, Sahin will Professorin an einer Universität werden, schickt sie LBR nicht endgültig in die Wüste. Vor rund einem Jahr kam ihr neofeministisches Pamphlet „Bitchsm“ auf den Markt, ein Buch über Sexualität, Aufklärung, Unterdrückungsmechanismen und HipHop.

 

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