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Nagel mich fest! Der Fetisch rund um Nägel und schöne Hände

Magazin 6. November 2014

Kaum ein Teil des menschlichen Körpers kommt ungeschoren davon, wenn es darum geht, als Objekt der sexuellen Begierde her zu halten. Und scheren ist ein ganz gutes Stichwort, wenn man die Vorliebe für Finger- oder Fußnägel mal aus der Nähe betrachtet. Ähnlich wie Haare, die hin du wieder geschoren werden müssen, bestehen Nägel aus Keratinen, also aus Proteinfasern, welche unter dem Oberbegriff Horn subsummiert werden können. Warum aber stehen manche Menschen explizit auf Nägel?

Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Zum einen signalisieren gesunde, feste Nägel, dass ihr Besitzer in guter physischer, aber auch psychischer Verfassung ist, was sexuell anziehend wirkt. Brüchige und ungepflegte Nägel hingegen sind ein Zeichen für eine angeschlagene Gesundheit oder Stress, der am Organisms zehrt. Frauen achten bei männlichen Händen oft darauf, ob sie gepflegt sind und ob der Herr sich um seine Nägel kümmert. Ist das so, wird das als gentlemanlike empfunden, schmutzige Nägel mit Rändern gelten als Abturner. Bei Frauen signalisieren lange, scharfe Nägel weibliche Dominanz und sexuelle Angriffslust, ähnlich wie die Krallen eines Raubtieres.

Reicht das Interesse an Hornderivaten so weit, dass von einem Fetisch gesprochen werden kann, ist dessen Vielfalt sehr breit gefächert. Manche Fetischisten stehen lediglich auf den Anblick von toll gepflegten Nägeln, wobei viele verschiedene Geschmäcker zum Tragen kommen. Hat die Dame sie aufwändig lackiert, trägt sie klassichen roten Nagellack, gothicmäßigen schwarzen oder war sie im Nagelstudio, um sich spektakuläre Muster aufmalen zu lassen inklusive Strasssteinchen, Glitzerlack oder dem beliebten Frenchstyle, also mittellangen Nägeln mit weißem Rand…? Bei den spezielleren Fetischvarianten werden gar abgeschnittene Nagelreste verehrt. Gleiches gilt für Haare bis hin zu abgeriebener Hornhaut von Fersen und Fußballen.

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