Gangster | Crazyslip

Fetisch-Gangster kommt mit blauem Auge davon

Magazin 25. April 2014

Vor einigen Wochen machte das Bekanntwerden einer Entführung Schlagzeilen, an der insgesamt drei Täter beteiligt waren. Eine Frau hatte einen an Fetischspielen interessierten Mann online kennen gelernt und ihn zu einem Treffen bewogen, das sich als Falle herausstellte. Der an BDSM interessierte Mann wurde zunächst nahe Frankfurt von zwei Komplizen des Lockvogels überwältigt, gefesselt und daraufhin in ein Auto verfrachtet. Anschließend begann eine Irrfahrt durch Hessen und Nordrhein-Westfalen. In Essen musste das Opfer dann seine Ersparnisse in Höhe von 17.000 Euro abheben und den Tätern überlassen. Am Ende der Odyssee wurde der Fetisch-Fan in ein Waldstück gebracht und dort ausgesetzt.

Bereits Ende letzten Jahres waren hessische Ermittler den Tätern auf die Spur gekommen und hatten sie kurze Zeit später verhaftet, nach etlichen Monaten wurde nun das Gerichtsurteil in dem Fall gefällt. Wie unter anderem die Frankfurter Neue Presse berichtete, wurde einer der Täter, ein 22 Jahre alter Mann, zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Er wurde damit praktisch in die Freiheit entlassen, was für einige Verwunderung in der Öffentlichkeit sorgte.

Der zuständige Richter begründete seine Entscheidung damit, dass der Verurteilte eine auffällig unreife Persönlichkeit aufweise und daher noch eher wie ein Jugendlicher zu behandeln sei. Außerdem habe die Untersuchungshaft einen starken Eindruck auf ihn gemacht, was darauf schließen lasse, dass eine Läuterung möglich sei. Die Justiz befand zudem, dass der Täter, der unter anderem mehrfach auf das Opfer eingeschlagen haben soll, unter starkem Einfluss der weiblichen Entführerin gestanden habe.

Die skurrile Episode zeigt einmal mehr, dass man bei Kontakten dieser Art besondere Vorsicht walten lassen sollte. Vor allem, wenn ein reales Treffen geplant ist, sollten zuvor so viele Sicherheitsvorkehrungen wie möglich getroffen werden. Dazu kann das Treffen in der Öffentlichkeit genauso gehören, wie eine Aufnahme der Personendaten, die dann gespeichert oder an eine Vertrauensperson geschickt werden.

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