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Fotografin wohnte in Tokios Fetisch-Club Nr. 1

Magazin 11. August 2014

Tokyo Hotel Story – Nathalie Daoust from Fergus Breen on Vimeo.

Die in Berlin lebende Fotografin Nathalie Daoust hat schon so Manches gesehen. Von New York über die Schweiz und Brasilien führte sie ihr Weg bis nach Japan, wo die junge Frau eine der aufregendsten Erfahrungen ihres bisherigen beruflichen Werdegangs machte  – Natalie verbrachte Wochen im Alpha-In Sado-Maso Liebeshotel für eine groß angelegte Fotoserie. Sie war dort, weil sie sich in ihrer Karriere gewissermassen auf weibliche Sexualität spezialisiert hat. In den Gemächern des berühmtesten aller Sexclubs in der japanischen Mega-City wurde die Profi-Knipserin quasi Teil des Inventars. Sie wohnte Spielchen zwischen Herrinnen und Sklaven bei, sah bei Cock and Ball Torture zu und erlebte die vielen Varianten der japanischen Fetischismuskultur aus nächster Nähe mit, darunter auch die dort besonders geschätzten Bondage-Praktiken.

Nach eigener Aussage war es zunächst etwas ungewöhnlich, zwischen all diesen professionell agierenden Damen zu verkehren, die oftmals tagsüber ganz bieder-normalen Tätigkeiten nachgehen. Eine der Dominas, mit denen Natalie regelmäßig Kontakt pflegte, erklärte, dass sie einem geregelten Job nachgehe, sie sei Zahnärztin, so die strenge Herrin. Mit der Zeit gewöhnte sich Daoust an die sexuell aufgeladene Umgebung und sowohl die Geräusche von Peitschenschlägen als auch die Schreie der devoten Herren im Alpha-In, irritierten die Fotografin immer weniger.

Zu Beginn ihres asiatischen Sado-Maso, bzw. BDSM-Trips, knipste Natalie noch die Frauen und Männer jeweils gemeinsam als Paare. Später ging sie aber dazu über, sich nur noch auf die Frauen zu konzentrieren. Wie sie selbst erklärte, waren die Damen in ihren Augen wesentlich interessanter als die Männer. Sie verbrachte viel Zeit mit ihnen und lernte sie aus nächster Nähe kennen. Etwa die Hälfte der Zeit unterhielt sie sich mit den Damen und erhielt so Einblicke in die Seelenlandschaft ihrer Models. Ein Fazit von Natalie Daoust: Die Frauen in Japan suchen das Alpha-In in den meisten Fällen auf, um ihre eigene Lust zu befriedigen. Da sie es oft schwer hätten, in der streng hierarchisch und auch patriarchalisch gegliederten Gesellschaft Nippons den richtigen Partner zu finden, wichen sie nicht selten auf diese Oase der Sado-Maso Kultur aus, so Daoust.

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