Berlin | Crazyslip

Berliner Domina lebt von und für ihren Fetisch

Magazin 21. April 2014

Johanna Weber ist eine professionelle Domina aus Berlin, die ihre Dienste bereits seit mittlerweile sechs Jahren in der BDSM-Szene der Hauptstadt anbietet. Der Zeitung „Die Welt“ erläuterte Johanna, wie ihre Arbeit, die sie „sanfte und intelligente Domination“ nennt und für die sie ihre alte Anstellung im Marketingbereich aufgegeben hat, funktioniert.

Nach eigener Aussage genießt es Johanna, ihren jeweiligen Sklaven erst einmal zu fesseln, ihn rund fünf Minuten lang zu schlagen, dann langsam ihre Jacke auszuziehen und sich dabei am Gedanken zu erfreuen, dass ihr die Person ausgeliefert ist. Zu klassischem Sex mit Penetration kommt es zwischen Johanna und ihren Kunden selten. Wie die 46-Jährige erläutert, sei das nicht so reizvoll, da ihre Sklaven normalen Sex ja schon zu Hause mit ihrer Partnerin hätten. Den Klienten gehe es eher darum, Phantasien auszuleben, die sie mit ihrer Ehefrau oder Freundin nicht teilen können oder wollen. Dazu gehört laut Johanna bei manchen das Tragen von Frauenstrümpfen oder Korsetten, andere wiederum bevorzugen es, gezielt erniedrigt oder herumkommandiert zu werden.

Wie sie selbst sagt, sei sie beim Sex schon immer fordernd und dominant gewesen und es habe ihr schon seit jeher gefallen, im Bett das Tempo vorzugeben. Nachdem ihr alter, gut bezahlter Job angefangen habe, sie zu langweilen, habe sie sich in einem Kurs zur professionellen Domina ausbilden lassen. Damit verdiene sie nun zwar weniger Geld als zuvor, allerdings reiche es immer noch zum Leben und handele sich zudem um eine Tätigkeit, die sie mit Leidenschaft betreibt, so Johanna. An ihr Plädoyer zugunsten von professionell durchgeführten BDSM-Praktiken knüpft Weber aber auch eine ausdrückliche Sicherheitswarnung: unbekannte Personen für eine BDSM-Sitzung anzuheuern könne sehr gefährlich sein, da man ihr schutzlos ausgeliefert sei. Dies sollte man daher tunlichst unterlassen.

 

 

 

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Drama Queen Vs. Sex in der Werbung

Magazin 26. August 2013

Sex sells. Seit man Produkte aktiv bewirbt, um sie an den zahlenden Kunden zu bringen, gehört dieses Prinzip zu den Grundpostulaten der Branche. Oft wurde die Verquickung von Sex und Kommerz diskutiert und kritisiert, an der Tatsache, dass Sex aber sellt, hat sich nicht das Geringste geändert. Und auch nicht daran, dass zumeist Frauen mit ihren Reizen für diverse Erzeugnisse herhalten müssen. So zeigen die Damen jeden Tag auf der ganzen Welt tausendfach ihre Haut, Brüste, Ärsche und Beine.
Aber auch Männer werden immer öfter auf ihre sexuelle Attraktivität reduziert und als Köder in die Werbung eingebaut. Was diesen Aspekt angeht, ist die Gleichberechtigung der Geschlechter also recht weit fortgeschritten. Außerdem steht die Werbebranche unter großem Kreativdruck und kommt längst nicht immer so plump daher wie einst, sondern spielt regelmäßig mit Ironie und provoziert bewusst, indem Geschlechterklischees bemüht werden.

Dennoch hat eine empörte Wutbürgerin jetzt Anstoß an sexuell aufgeladener Werbung gefunden und sich ein heiliges Ziel gesetzt. Sexismus in der Werbung soll verschwinden, Frauen sollen nicht mehr als Sex-Objekte missbraucht werden, um Waren an denn Mann zu bringen. Und nicht nur das. Um ihrem Protest noch mehr moralisches Gewicht zu geben, wird auch der Kinderschutz als Motiv aufgeführt.

Die besagte Drama Queen fordert daher in einem online-Aufruf vom deutschen Werberat, Reklame zu verbieten, die eine „ständige sexuelle Verfügbarkeit von Frauen“ impliziert. Des Weiteren pocht die Autorin darauf, dass man nicht von einem Eindruck eines „verständigen Durchschnittsverbrauchers“ ausgehen könne. So sollen nicht zuletzt auch Kinder geschützt werden, da diese Ironie erst „ab dem Schulalter“ verstünden und ohnehin Opfer des allegegenwärtigen Sex-Overkills in Medien inklusive Musik-Videos und Castingshows seien. Einsprechend wurde eine Petition ins Leben gerufen, die unter anderem bereits vom Deutschen Frauenrat e.V. Berlin und dem Deutschen Ingenieurinnenbund e.V., Darmstadt unterzeichnet wurde. Vorläufiger Höhepunkt der Aktion soll außerdem eine „Demo gegen Sexismus in der Werbung“ am 1. September in Berlin sein.

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Haim bei Berlin-Konzert mit Schlüpfer-Wurf geehrt

Magazin 22. August 2013

Die drei Musik-Schwestern aus Kalifornien haben trotz ihrer jungen Jahre bereits reichlich Bühnenerfahrung. Da hat man schon durchaus so einiges gesehen und einiges erlebt. Dennoch hat der vor kurzem absolvierte Gig im Berliner Lido aufgrund eines charmanten Details Seltenheitswert. Während die Pop-Rockerinnen eines ihrer Stücke zum Besten gaben, holte einer der Konzertbesucher im Publikum aus und warf den Girls einen Schlüpfer entgegen. Dieser flog im hohen Bogen durch den Raum und landete vor den Füßen von Danielle, Este und Alana.

Nun sind solche Episoden an sich nichts Ungewöhnliches für Rockkonzerte. Tatsächlich gehören sie zu den plakativsten Klischees, die man in der Pop-Kultur finden kann. Das Bild von auf die Bühne fliegenden Schlüpfern ist sogar so stereotyp, dass es in Sachen Abgedroschenheit selbst Bryan Adam’s unsäglicher Nummer „Summer of 69“ Konkurrenz machen könnte. Und wenn man es sich recht überlegt, hat man so eine Szene eigentlich nur einmal und zwar in der Kömodie Top-Secret mit Val Kilmer von 1984 mit eigenen Augen gesehen.

Und genau deswegen ist die Schlüpfer-Aktion während des Konzerts von Haim so originell. Das sagt uns nämlich, dass deren Fans, die wahrscheinlich in der Regel nicht viel älter als 25, durchaus ihre Hausaufgaben in Sachen Popkultur gemacht und sich mitunter in die Dungeons der Musikhistorie begeben haben. Und das spricht definitiv für sie. Zu Zeiten von zum Beispiel Fleetwood Mac, an denen sich Haim recht offensichtlich orientieren, galt der Schlüpfer-Beschuss während eines Auftritts noch als ultimative Adelung, als sexuell aufgeladene Ehrerbietung, mit der die weiblichen Fans ihren Idolen letztlich ihre bedingungslose erotische Hingabe und Paarungsbereitschaft signalisierten. Im Fall von Haim ist es nun aber so, dass es sich ja um eine Girl-Group handelt. Entsprechend ist die Sache mit dem Schlüpfer besonders gewitzt  und kann folglich nur Zweierlei bedeuten: Der Schütze ist entweder eine Lesbe, oder schlicht und ergreifend eine ganz coole Sau.

 

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