Die Wurzeln des Schlüpfer-Fetisch
Menschen, die für ihr Leben gerne an getragenen Schlüpfern, Slips, Tangas, Schuhen, Socken u.ä. riechen und sich daran erfreuen, frönen einem kombinierten Fetisch, der sich aus mindestens zwei besonders ausgeprägten Vorlieben zusammensetzt: Olfaktophilie, also Geruchsfetischismus und Salirophilie, die Vorliebe für beschmutzte Menschen oder Objekte.
Bei der Olfaktophilie etsteht sexuelle Erregung durch Geruchsempfindungen, die die Mehrheit der Menschen eher als unerfreulich ansehen. Zu den am häufigsten verbreiteten olfaktophilen Praktiken gehört das Riechen an getragenen Socken, Schuhen, benutzter Unterwäsche oder an Füßen. Der Begriff basiert auf dem lateinischen Verb olfacere für riechen und dem griechsischen Wort Philos, also Freund. Es ist schwer eine klare Grenze zu quasi-fetischistischen Praktiken zu ziehen. So wird zum Beispiel das Riechen an der Unterwäsche des Partners bei der Masturbation nicht zwangsläufig der Olfaktophilie zugeordnet. Es kann aber Ausdruck einer latenten Neigung zum Geruchsfetischismus sein.
Als Salirophilie oder Saliromanie bezeichnet man erotische Neigungen, bei der das Beschmutzen von Personen oder Objekten sexuelle Erregung hervorruft. Neben den visuellen Reizen kann dabei auch Erniedrigung als reizvoll empfunden werden. Der Begriff stammt vom französichen Verb salir, was anschmieren oder beschmutzen bedeutet sowie dem griechsischen Philos. Es handelt sich nicht um einen Trieb oder eine Manie, wie man aus der Bezeichnung Saliromanie schließen könnte. Leicht saliromanische Handlungen sind nämlich weit verbreitet und stellen besonders in Kulturen, in denen viel Wert auf Sauberkeit und Hygiene gelegt wird den Bruch einer Norm oder eines Tabus dar.
Praktiken in Verbindung mit sexuell aufgeladenen Gerüchen und Schmutz haben schon immer die Phantasie beflügelt. Und so entstand vor einigen Jahren unter anderem die Urbane Legende Dirty Sánchez, der durch seinen absurd-komischen Aspekt reizt. Es handelt sich um eine Sexualpraktik, bei der der aktive Partner nach der Ejakulation beim Analverkehr den Finger in den Anus des passiven Partners steckt und dann einen Mix aus Sperma und Kot unter die Nase des passiven Partners streicht. Die Namensgebung wurde gewählt, da dies an ein „mexikanischen Bärtchens“ erinnern soll. Obwohl es keine real verbreitete Sexualpraktik ist, hat der Dirty Sánchez die Popkultur beeinflusst. Zum Beispiel kommt der Dirty Sánchez auch in einer Folge von South Park vor.