Stewardessen-Uniformen als Fetischobjekt
Vor rund vier Jahren war es um die führenden japanischen Fluglinien ANA und JAL schlecht bestellt. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation in den Unternehmen mussten die Bosse zahlreiche Angestellte entlassen und im Fall von JAL sogar Insolvenz anmelden. Das alles hatte einen Nebeneffekt, auf den man auf Anhieb wohl eher nicht gekommen wäre.
Wie das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ seinerzeit berichtete, wurde damals auf einen Schlag massenweise Flugpersonal entlassen, was sich neben der Bodencrew natürlich auch auf die Angestellten in den Fliegern selbst auswirkte. Hier verlor neben den Piloten auch eine große Anzahl von Flugbegleiterinnen ihren Job und musste daher unter anderem ihre Arbeitskleidung zurück geben. Es handelte sich dabei um schnittige, meist dunkelblaue Uniformen, die zu Hauf unbrauchbar wurden.
Die Flugbegleiterinnen wurden dazu angehalten ihre alte Arbeitskleidung abzugeben, das taten sie jedoch nicht immer. Viele Damen verkauften ihre Uniformen stattdessen an Männer mit einem Wäschefetisch. Diese Interessenten waren teilweise bereit, Geldsummen im fünfstelligen Bereich dafür hinzublättern. Dem Phänomen lag die ausgeprägte Vorliebe vieler Japaner für getragene Kleidungsstücke von Frauen zugrunde. Sie fanden die streng anmutende Arbeitskleidung einfach höchst „anziehend“, zumal die meisten der Teile intensiv genutzt wurden und daher oft noch den Körperduft ihrer Trägerinnen gespeichert hatten.
Wie es in besagtem Spiegel-Artikel aus dem jahr 2010 hieß, war die Unternehmensverwaltung von JAL über den illegalen Uniformenhandel alles andere als erfreut. Grund waren jedoch keine moralischen Bedenken, sondern die Gefahr, dass sich Unbefugte in den typischen Uniformen der Fluggesellschaft leicht Zutritt zu geschützten Firmenbereichen verschaffen könnten.
Darüber, wie diese Episode in Japans ziviler Luftfahrt ausging, ist heute kaum mehr etwas bekannt. Aber es wäre durchaus interessant zu erfahren, was aus den Fetischobjekten Flugbeleiterinuniform geworden ist…
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