Schutzbrille für Porno-Darsteller?

Das kalifornische Amt für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz hat einen Gesetzesentwurf vorgestellt, nach dem es bald für Porno-Darsteller Pflicht werden könnte, während der Drehs Schutzbrillen zu tragen. Der Entwurf (Aktenzeichen AB640), der auch die Nutzung von Kondomen nahelegt, wird derzeit vom Senat geprüft. In Kaliforniens Amt für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz begründet man die Forderung nach den Schutzbrillen mit dem Risiko, dass mit Krankheitserregern infiziertes Sperma in den Augen der Darsteller landen und über die Schleimhäute eine Infektion mit der Immunkrankheit Aids sowie Chlamydien auslösen könnte.

Als bisher einzige Mainstream-Pornoproduktionsfirma legt es das Unternehmen „Wicked Pictures“ seinen Darstellern nahe, beim Dreh von Sexszenen Kondome zu benutzen. Dennoch ist man in der Branche insgesamt von den neuen Schutzbestimmungen wenig begeistert. Man befürchtet hier die „Kriminalisierung“ von Pornoproduktionen. Hinzu kommt, dass sich Pornofilme, bei denen Kondome und ähnlicher Schutz verwendet wird, schlechter verkaufen als solche, in denen es die Darsteller „ohne“ machen.

Die Free Speech Coalition, die die Industrie für Erwachsenenfilme offiziell repräsentiert, sprach sich gegen eine Kondompflicht in Pornofilmen aus. Dies könnte zu einer Abschaffung der Gesundheits-Tests führen, denen sich professionelle Darsteller alle 28 Tage unterziehen müssen. Obwohl der Gesetzesentwurf keine regelmäßigen Untersuchungen vorschreibt, so verpflichtet er Arbeitgeber dazu, Impfungen gegen Hepatitis B, Hepatitis A und Humane Papillomaviren für Pornodarsteller zur Verfügung zu stellen.