„Fuck for Forest“ wollen Umweltschutz herbeificken
Die Aktivisten einer Berliner WG drehen Sexfilmchen und stellen sie dann online. Um die Streifen zu sehen muss man entweder zahlen oder eigenes Porno-Material zusenden. Mit den Einnahmen finanzieren „Fuck for Forest“ Umweltprojekte in Lateinamerika. Bereits 500 000 Euro haben die Nacktivisten inzwischen gesammelt und so Projekte in Brasilien, Ecuador und Costa Rica unterstützt oder selber auf die Beine gestellt. Ihre Arbeit wird jetzt im Dokumentarfilm „Fuck for Forest – F … für den Regenwald“ in den deutschen Kinos gezeigt. Die Gruppe um den Norweger Tommy Hol Ellingsen, der mit seiner schwedischen Freundin Leona Johansson den Kern der Gruppe bildet, wurde dafür vom polnischen Regisseur Micha? Marczak monatelang mit der Kamera begleitet.
Elligsen und Johansson gründeten „F-F-F“ 2004 in Norwegen, mediale Aufmerksamkeit erregten sie im Sommer 2005 mit einer Open-Air Aktion, bei der die beiden Sex auf der Bühne eines Rockfestivals im südnorwegischen Kristiansand hatten. Ziel war es, die knapp 3.000 Zuschauer auf die Abholzung des Regenwaldes aufmerksam zu machen. Die Folge war jedoch zunächst nur eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Nach dieser schlechten Erfahrung verliessen die Umweltficker Norwegen und liessen sich in Berlin nieder, wo sie 2006 anfingen, Pornos mit wechselnder Besetzung zu drehen. Hinzu kamen Protestaktionen mit Musik in Fußgängerzonen. In ihren Filmen geht es aber nicht nur um so ernste Themen wie die Rettung des Regenwalds. Der Spass kommt FFF nicht zu kurz und so wird regelmässig mit Drogen experimentiert oder man inszeniert Live-Sex-Events. Etwas naiv kommen die Umelt-Hippies aber schon daher: so traute die Truppe ihren verstrahlten Augen nicht, als die indigene Bevölkerung des Amazonasbeckens ihnen bei einer Hilfsaktion die kalte Schulter zeigte und die Spenden ablehnte. Die Europäer waren ihnen wohl einfach eine Spur zu nervig.
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